Tag 6 – auf nach Venzone, Italien

Das Frühstück ist heute wieder ein Erlebnis 😀 Kein Buffet, ich hab die Auswahl zwischen normal oder süß. Naja dann eben normal. Bekommen habe ich – ich glaube die heißen irgendetwas mit Etagere oder so (3 Ebenen-Teller übereinander) – hab ich schon irre lange nicht mehr gesehen.

Der eine voll mit unterschiedlichen Brötchen, dann noch einer mit Wurst und Käse und der dritte mit Butter und Marmelade. Das bekommt niemand aufgegessen 😳 Aber dafür gibt es nur eine Tasse Kaffee und ein Glas Wasser mit Grünzeug – mehr nicht – auch nicht auf Nachfrage.😬

Die Empfehlung für heute ist es, in den Zug zu steigen und mit der Bahn über die Grenze zu Italien zu fahren. Es lassen sich 40 Km dadurch einsparen und die Radwege sind wohl auch nicht so gut ausgebaut.

Aber „Hey!“ ich habe ja ein MTB und fühle mich richtig fit – also was soll’s ☺️ Mein Navi wird am ende der Strecke 118Km anzeigen. 😳

Ich fahre also entgegen der Empfehlung auf eigene Faust los in Richtung Travis. Villach ist noch in Österreich, das 40Km entfernte Dorf Travis bereits in Italien. Juchuuu Italien.

Jetzt bin ich in Italien

Ich war noch nie mit dem Rad in Italien. 😀 Hochmotiviert und belohnt von der schönen Natur stellen sich nach den ersten paar Kilometer die Zweifel ein, ob ich das wohl schaffe? Die längste Strecke die ich bisher mit dem Rad gefahren bin… und das auch noch in den Bergen 😳

Die Tour führt vorbei an dem 3-Länder-Eck, von ausgebauten Radwegen zu immer kleiner werdenden Waldwegen, die teilweise extreme Anstiege haben. Mittlerweile bekomme ich das Gefühl, ich fahre nicht über die offizielle Grenze sondern überquere sie durch irgendein verdecktes Loch im Zaun. 😳 Habe ich mich verfahren? Sind meine Supernavigationskünste eingerostet? Keiner weiß es. 😳

Eine Stunde später kann ich aufatmen ☺️ Die Grenze ist in Sicht und kein Loch im Zaun, sondern ein richtiger Grenzübergang. Auf jeden Fall muss ich hier ein Foto machen.

Die Grenze ist mit Militär bewacht, soll ich die 5 nach einem gemeinsamen Foto fragen? Ne lieber nicht. Ich stelle mich also vor das Schild und versuche das Selfie selbst zu schießen – und bloß schnell weg, bevor ich hier irgendetwas falsch mache. 😬

Nu bin ich in Italien.☺️

Travis liegt zwar an der Grenze aber doch nicht direkt. Ich fahre einem extrem steilen (sowohl Kurven als auch Höhenmeter) Serpentinen Weg entlang, mit alten Militäranlagen, einzelnen Bauernhäusern und schwer befahrbaren Wegen. Und jeder der glaubt, man könne mit dem Rad in einer dieser steilen Kurven und einer höhere Fahrgeschwindigkeit durch eine unscheinbare Pfütze fahren, der sei darauf hingewiesen das es besser ist Regenklamotten an zu haben. Ich hatte keine an 😳

Kurz darauf bin ich in Travis angekommen – und das auch noch vor der Zeit, als wenn ich mit dem Zug gefahren wäre. 😉

Ein toller Zeitpunkt, einen kleinen Kaffee zu trinken. Viel Zeit habe ich nicht, weil ich hier erst das erste Drittel der Strecke hinter mir habe.

Und schon gleich das erste Problem in Travis. Hier wird weder Englisch noch Deutsch gesprochen 😳 und mein Italienisch beschränkt sich auf 2 Wörter 😳 dabei will ich doch nur einen Kaffee. Mit Zeichensprache versuche ich zu erklären „die große Tasse mit dem Gerät“. Ich habe den großen Becher halb voll bekommen. Es war vermutlich ein doppelter Espresso. Puh jetzt schlägt mein Herz aber nicht nur wegen der körperlichen Anstrengung. 😳

Die Fahrradwege sind hier gut ausgebaut. Womit ich als Nordlicht nicht gerechnet habe sind die Fahrradtunnel. Ich fahre einen gut ausgebauten und asphaltierten Weg entlang und stehe plötzlich vor einem Loch im Berg. Innen stockduster. Und was habe ich natürlich nicht? Genau Licht am Rad. Ich gucke mir das ein paar Minuten an – ich muss da durch und um zu geht nicht. Nach ein paar weiteren Minuten hänge ich mich hinter einem Radfahrer mit Licht. Innen sieht man wirklich nix. Wäre der Radfahrer nicht zufällig mit Licht vorbeigekommen, wäre ich dort stumpf gegen eine Bergwand gefahren und mich hätte niemals mehr jemand gefunden. 😳 Spickzettel für die nächste Tour „Licht mitnehmen“ 😬

Zum Glück ist der überwiegende Teil der Strecke abfallend. So sollte ich auch noch die letzten zwei Drittel schaffen. Nach über 10 weiteren Tunneln (einige beleuchtet, einige nicht) komme ich Venzone langsam näher, meinem Tagesziel.

Ich soll den Radweg nehmen, gute Idee denke ich. Ein paar Minuten stehe ich nachdenklich vor dem Baustellenschild des Radweges, worauf steht das dieser gerade noch gebaut wird. Ja da ist meiner Navi schon etwas vor der Zeit. 😬

Der letzte Teil der Strecke ist was für Adrenalin Junkies. Mit dem Rad rauf auf die viel befahrene Landstraße – der im Bau befindliche Radweg ist rechts unterhalb von mir gut sichtbar. Uff der Bus hätte mich fast erwischt… und das Auto auch. Ohhhh ich will hier weg. Aber keine Chance.😳 Ich fahre auf einem ca. 30cm breiten Streifen rechts neben der weißen Fahrbahnbegrenzung und bin scheinbar der Einzige, der die Schilder sieht „Achtung Fahrradfahrer“. Jedenfalls sind die Auto- und LKW Fahrer nur wenig beeindruckt von diesem Hinweiß. 😳

Endlich ist die Unterkunft in Sicht. Weit und breit nix anderes hier. Die Zimmer sind modern und die Klimaanlage auf winterbetrieb. Das bedeutet sie lässt sich nicht einschalten. Aber 26 Grad ist doch eine nette Schlaftemperatur 😳 Im Übrigen die ganze Nacht durch.

Ja ein Dejavu erneut eine schlechte Nacht, keine Ahnung ob es der Mond, die Mücken oder die Temperatur war. Auf jeden Fall gab es recht wenig Schlaf

Hoffentlich ist bald morgen.

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Trip Video

Ein kleiner Eindruck über die Schönheit der Strecke – hier in der Nähe von Venzone.